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F:
Warum benötigt man heute noch große Tonstudios, wenn man
doch
schon alles mit einem normalen Computer aufnehmen und mischen kann.
W: Erlaubt ist was gefällt. Das ist alles eine Frage der
Qualität. In großen
Studios hat man zum einen akustisch optimierte Räume. Für Drums z.B. braucht man hohe Räume.
In
einem normalen Proberaum kann
man ein Schlagzeug nur sehr schlecht aufnehmen, weil man
mit Flatterechos zu kämpfen hat.
Sich gegenüberstehende
Wände reflektieren den Schall hin und her. Für gerade Decken
und den Boden gilt das selbe.
Wenn man dann alles mit Akustik- Schaumstoff abhängt, hat man gar
keinen Sound mehr. Studio Räume brauchen eine speziell für
die
Aufnahme geeignete Akustik. Dafür benötigt man Diffusohren,
Holz, Dämmstoffe, unsymmetrische Räume und
Decken. Am besten variable Akustik für jeden Geschmack. Das ist
eine Philosophie für sich.
F: Aber bei der Technik kann man doch heute mit einem Rechner schon so
viel
machen.
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W:
Sicher kann ein
Rechner mit der entsprechenden Software eine ganze
Menge, wenn man das richtige Know How besitzt.
Wenn
man sich
mal überlegt, dass ein großer Lexicon Hall
für die Erzeugung des Stereo Hallsounds die gleiche Rechenleistung
hat,
wie ein moderner Rechner, mit dem man 30-40 Spuren
gleichzeitig abspielen und alle Spuren mit
unterschiedlichem Effekten versieht, dann muss jedem klar
sein, dass das Plug Ins dagegen keine Chance hat. Oder man macht
aus der Not die Tugend.
Und schon bei den
Mikrofonen geht es weiter. Um
ein Drum Set gut zu
mikrofonieren benötige ich um die 14 wirklich hochwertige
Mikrofone. Wer hier spart, hat gleich verloren.
F: Gibt es denn nicht schon günstig relativ gute Mikrofone?
W: Wie Du schon sagst: "relativ gut".
Wir reden hier doch von High End Tonaufnahmen. Wer sich heute von der Masse abheben will, benötigt auch einen erstklassigen Sound.
Ein mäßiges Mikro an einem
Becken fällt |
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in einer Top Produktion vielleicht nicht auf. Hat man jedoch viele solcher Signale, addieren sich diese Sounds zu einer mäßigen Gesamtaufnahme.
Ein
altes Neumann
U47, UM57, U67, U78 oder ein Altes Akg C12 ist mit keinem preiswerten
Mikro zu erreichen.
Nicht einmal die neuen Neumann Mikrofone klingen so gut!
Man
kann mit
günstigen Produktionen durchaus viel Geld verdienen,
aber das heißt nicht, das die im herkömmlichen Sinne gut
klingen. Auf einem MP3 Player oder für einen Klingelton ist
das sowieso nicht wichtig.
F: Du nimmst am liebsten mit Analoger Tontechnik auf. Warum?
W: Weil der Sound von großen analogen Mischkonsolen nach
wie vor ungeschlagen ist. Ebenso wird ein High End Kompressor von Summit, Focusrite
oder Urei von keinem Plug In auch nur annähernd erreicht. |
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